WAS TUN BEI VERDACHT AUF ILEITIS IN EINEM UNGEIMPFTEN BESTAND?

Sie wollen in ihrem ungeimpften (Kunden-)Betrieb aufgrund der Symptomatik im Stall abklären, ob eine durch Lawsonien ausgelöste Ileitis Ursache des Problems ist?

So erhalten Sie einen Überblick über den Infektionsverlauf mit L. intracellularis

Tritt in Ihrem nicht gegen L. intracellularis geimpften Bestand eine für Ileitis verdächtige Symptomatik auf (Auseinanderwachsen, Durchfall, plötzliche Todesfälle, zu geringe Tageszunahmen oder suboptimale Futterverwertung u.a.), können Sie sich mit Hilfe einer Untersuchung von Blutproben in verschiedenen Altersklassen (serologisches Herdenprofil) einen Überblick über den Verlauf der Lawsonieninfektion in Ihrem Bestand verschaffen.

Dies bedeutet, dass Ihr Tierarzt an einem Tag Blutproben von nicht antibiotisch vorbehandelten Schweinen in unterschiedlichen Altersklassen zieht. Diese Blutproben werden anschließend im Labor auf L. intracellularis-spezifische Antikörper untersucht. In nachstehender Abbildung ist ein Schema dargestellt, dass sich sehr gut eignet, einen Bestand - unabhängig von der Bestandsgröße - zu testen.

  • 10 Blutproben    Altersklasse Ende Ferkelaufzucht/Einstallung Mast 
  • 10 Blutproben    Altersklasse Mittelmast (ca. 6 Wochen nach Masteinstallung)
  • 10 Blutproben    Altersklasse Endmast

Aus den Ergebnissen wird Ihr Tierarzt ableiten, wie eine Lawsonieninfektion in Ihrem Bestand abläuft. Wird eine vorbeugende Impfung mit einem oralen Lebendimpfstoff angestrebt, kann die folgende Tabelle dabei helfen, die Ergebnisse einzuschätzen.

* Sonderfall: Sollten bei den Blutproben, die in der Mittelmast gezogen wurden, einzelne Tiere bereits Antikörper gegen Lawsonien im Blut aufweisen, so ist dies ein Hinweis darauf, dass diese Tiere bereits rund um den Zeitpunkt der Masteinstallung oder in der Ferkelaufzucht mit Lawsonien infiziert haben.

Ob eine Impfmaßnahme zur Einstallung in die Mast dann auf Basis der Herdenimmunität sinnvoll und rentabel ist, muss betriebsindividuell entschieden werden. Hierzu wird Sie Ihr Tierarzt beraten! Erfahrungsberichte belegen, dass eine Ileitis-Impfung auch unter diesen Ausgangsbedingungen zu einer spürbaren Verbesserung führen kann.

Auch andere Erreger beachten!

Bei akutem Durchfallgeschehen sollte neben der gezielten Untersuchung auf Vorliegen einer Ileitis stets auch Kotproben entnommen und auf andere Erreger untersucht werden, die ggf. auch noch eine Rolle als Durchfallerreger im Bestand spielen könnten (z.B. E.coli, Brachyspiren, Salmonellen, PCV2).

Dazu werden mind. 3 Proben von unbehandelten Tieren, die die typischen Durchfallsymptome zeigen, aus dem Darm entnommen und als Einzelproben untersucht (Bakteriologische Untersuchung, PCR, ggf. Virologie).

Bei plötzlichen Todesfällen oder unklarem Bild im Stall helfen Sektionen von unbehandelten, typisch erkrankten Tieren weiter, die richtige Ursache zu finden.


Bei der Diagnostik zu beachten:

1) Einsatz von Antibiotika und Untersuchung von Kotproben per PCR bzw. Untersuchung von Blutproben mittels ELISA:

Der Einsatz von Antibiotika kann zu negativen Ergebnissen sowohl bei der Untersuchung von Kotproben auf Lawsonien sowie auch bei der Untersuchung von Blutproben auf Lawsonien-Antikörper führen. Daher immer nur Tiere beproben, die zuvor mindestens 2 Wochen lang keine Antibiose bekommen haben.

2) Untersuchung von Blutproben auf Antikörper in Betrieben, die mit einer Injektionsvakzine gegen Ileitis impfen:

Ein durchgängiges Monitoring von Infektionsverlauf und Anpassen des Impfzeitpunktes ist nur nach Impfung mit dem oralen Lebendimpfstoff gegen Ileitis gewährleistet.

In Betrieben, die eine Injektionsvakzine gegen Ileitis einsetzen, ist eine weitere Untersuchung des Infektionsverlaufes mit Lawsonien und eine Anpassung des Impfzeitpunktes im laufenden Impfprozess nicht möglich.

                                                                                                                          zurück